Handballtraining Handballübungen


12. Januar 2015

Kreisläuferspiel – Wurftraining

Kategorie: Wurftraining – Autor: KaiDittrich – 09:24

Das Werfen von der Kreisposition unterscheidet sich stark von den Wurfmustern auf anderen Angriffspositionen. Insbesondere der hohe Zeitdruck verbunden mit Gegnerkontakt und geringer Sprunghöhe lässt Würfe von der Kreisposition zu den schwierigsten Aufgaben im Handball werden. Wir zeigen euch ein paar Übungen zur Verbesserung der Wurfausbeute vom Kreis.

Ballannahme aus der Drehung

Der Kreisspieler bewegt sich in einem vorher mit Pylonen abgesteckten Bereich am Torkreis entlang. Die Bewegung erfolgt dabei mit Side-Steps und Blick zum Tor. Drei Rückraumspieler stehen bei ca. neun Metern mit Ball in der Hand bereit (s. Abbildung 1).

Auf ein akustisches Signal hin bleibt der Kreisläufer stehen und dreht sich nur mit dem Oberkörper in Richtung des am nächsten stehenden Rückraumspielers. Dieser spielt ihm postwendend den Ball zu, welchen der KL versucht erfolgreich aus einem beidbeinigen Absprung zu verwerten.

Die Übung soll insbesondere die Handlungsschnelligkeit der Kreisspieler schulen.

Passen mit zwei Bällen und Wurf

Zwei Kreisspieler stehen sich im Abstand von ca. 2 Metern gegenüber. Einer von ihnen steht direkt am Kreis mit dem Rücken zum Tor (s. Abbildung 2). Die Partner spielen sich jeweils abwechselnd beide Bälle zu, wobei ein Ball stets mit der rechten Hand und der andere stets mit der linken Hand angenommen und weitergespielt wird.

Die Anzahl der Pässe wird von beiden Partnern laut mitgezählt. Der zehnte Pass wird vom Kreisläufer mit dem Rücken zum Tor gefangen und nach einer Drehung per Torwurf verwandelt. Im Anschluss ist das nächste Paar an der Reihe bzw. die Positionen wechseln.

Die Übung schult die Hand-Auge-Koordination und insbesondere das für Kreisläufer wichtige Fangen des Balles mit nur einer Hand. Erschwerend kann ein Abwehrspieler hinter dem Kreisläufer positioniert werden, welcher die Wurfaktion halbaktiv stören soll.

Durchsetzen und Wurf vom Kreis

Für die Übung wird ein Anspieler auf RM benötigt. Ein Kreisläufer steht zentral bei 6 Metern. Vor ihm stehen zwei Abwehrspieler mit dem Rücken zu ihm.

Die Übung beginnt indem beide Abwehrspieler die Körper zusammenschieben. Der Kreisläufer muss nun versuchen zwischen den beiden Verteidigern durchzukommen indem er die geschlossene Lücke zwischen ihnen mit dem Körper aufdrückt. Gelingt ihm dies, orientiert er sich sofort nach links oder rechts und erhält einen Tipppass in den Lauf, den er vom Kreis per Sprungwurf verwertet.
Die Übung schult insbesondere die Durchsetzungsfähigkeit des Kreisspielers und das Agieren unter hoher körperlicher Belastung.

Autor: Robert Nowacki

8. Januar 2015

Vorschau auf die Handball WM 2015

Kategorie: News – Autor: KaiDittrich – 14:13

Die WM 2015 in Katar beginnt am 15.1 und die deutsche Mannschaft mit von der Partie. Vom Zustandekommen der Teilnahmeberechtigung des DHB mag man halten was man will, Fakt ist, dass das Turnier die erste große Bewährungsprobe für Bundestrainer Dagur Sigurdsson und dessen neuen Kurs ist.

Frisches Blut in den Adern des DHB

Bereits in der EM-Qualifikation hat Sigurdsson gezeigt, dass er einen anderen Weg gehen will als sein Vorgänger Martin Heuberger. So durften sich viele junge Spieler über ihr Debüt im deutschen Dress freuen. Einige davon haben es auch in den vorläufigen Kader für die WM geschafft. Besonderes Augenmerk gilt dabei sicherlich Paul Drux und Matthias Musche, die beide ihren WM-Platz sicher haben dürften. Auch mit Personalien wie Jens Schöngarth, Erik Schmidt und Fabian Böhm, die alle im vorläufigen Kader stehen, bewies Sigurdsson Mut.
Des Weiteren wurde das Abwehrsystem deutlich flexibler gestaltet als in den letzten Jahren. Der isländische Trainer hat mit der Einführung einer 3:2:1 Deckung begonnen. Dennoch dürfte die bewährte 6:0-Deckung das maßgebliche Abwehrsystem in Katar bleiben.

Angriff als Sorgenkind und Wundertüte

Sorgenkind des DHB ist vor dem Turnier wie auch in den vergangen Jahren die Offensivabteilung und hier insbesondere der Rückraum. Mit Steffen Weinhold steht nur ein Rückraumakteur von internationalem Topniveau bereit. Sein Backup wird entweder Michael Müller oder der junge Jens Schöngarth sein. Auf der Mittelposition hat Sigurdsson mit Strobel, Kneule und Kraus drei unterschiedliche Spielertypen, welche ihm diverse Möglichkeiten eröffnen.

Dennoch fehlt allen dreien die Führungskraft, welche man sich auf dieser Position durch jahrelange Topleistung im DHB-Dress erarbeiten muss. Es bleibt zu hoffen, dass einer der drei Spielmacher während des Turniers über sich hinauswächst, wobei dies am ehesten wohl „Mimi“ Kraus zuzutrauen ist. Die Außenpositionen sind mit dem Gespann Gensheimer/Groetzki international topbesetzt und bieten zudem mit Sellin und Musche zwei hoffnungsvolle Youngster, welche die Möglichkeit erhalten bei der WM ihre Rolle im DHB-Trikot zu festigen.
Die Kreisposition ist mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler vielversprechend besetzt. Allerdings könnte die unzureichende Eingespieltheit zwischen Rückraum- und Kreisposition für das deutsche Team zum Problem werden.

Grundlage bleibt die Abwehr

Dagur Sigurdsson tat gut daran zu betonen, dass man vor allem über ein stabiles Abwehrsystem zum Erfolg kommen möchte. Mit dem Torhütergespann Heinevetter/Lichtlein verfügt man über eines der nominell stärksten bei der WM. In den Vorbereitungsspielen gegen Island zeigte sich außerdem, dass die Abwehr insbesondere im Zusammenspiel mit den Torleuten und den Mittelblockspielern Schmidt, Wiencek und Kneer schon ganz gut funktionierte.

Generell befindet sich die Mannschaft in einer dankbaren Situation. Die Erwartungshaltung ist gering. Das Erreichen des Achtelfinales wird das Minimalziel sein. Das DHB-Team kann aufgrund seiner neuen Zusammenstellung und vieler frischer Kräfte durchaus zum unangenehmen Gegner bei dieser WM werden, auch wenn es gegen die ganz Großen wohl nur mit einem perfekten Tag zu Siegen reichen wird. Sigurdsson hat mit seinen Personalentscheidungen durchaus einen Boden für eine bessere Zukunft im deutschen Handball bereitet, indem er junge Spieler ins Team integriert hat und zudem auf ein flexibleres Abwehrsystem setzt.

Erfolg oder Misserfolg: Vieles wird wie immer im Handball von Kleinigkeiten abhängen.

Autor: Robert Nowacki

5. Januar 2015

Kreisläufertraining – Sperren setzen (Übungen)

Kategorie: Kreisspieler – Autor: KaiDittrich – 09:17

Wie bereits angekündigt wollen wir nun einige Basisübungen zur Schulung des Timings bei Sperren durch den Kreisläufer zeigen

3 Pässe, Sperre, Wurf

Für die Übung werden zwei Turnmatten benötigt, die auf den Halbpositionen etwa mit dem Kopfende an der Neunmeterlinie platziert werden (s. Abbildung 1). Der Kreisläufer positioniert sich zunächst zentral am Torkreis. Mit ihm zusammen trainieren jeweils zwei Halbspieler.

Die beiden Halbspieler passen sich genau dreimal den Ball zu während sie nach der Ballannahme Stoßbewegungen an der Außenseite der Matte ausführen. Nach Erhalt des dritten Passes täuscht der entsprechende Rückraumspieler zunächst die Stoßbewegung nach außen an, geht jedoch anschließend über die Mitte zum Torwurf.

Der Kreisläufer soll für diese Wurfaktion eine Sperre an der Innenseite der Matte stellen. Dabei muss er in dem Moment in die Sperre gehen, in welchem der Angriffsspieler den ersten Schritt der Täuschungsbewegung nach außen macht. So ist gewährleistet, dass ein Abwehrspieler zunächst die Täuschungsbewegung mitgeht und anschließend keine Zeit mehr hat die Sperre zu Umlaufen.

Varianten: 3 Pässe, Sperre, Wurf

Varianten der Übung sind natürlich das Ausführen mit passiven oder aktiven Verteidigern sowie das Agieren mit zwei Kreisläufern. Außerdem kann der Zeitpunkt der Täuschungsbewegung auch durch akustische Signale festgelegt werden an Stelle von Passanzahlen. Hierdurch wird zusätzlich die Reaktionszeit für das Setzen der Sperre verkürzt.

Übung Sperre absetzen

Für die Übung werden zwei Mittelblockspieler und ein Kreisspieler benötigt. Gespielt wird im Abwehrzentrum in einem markierten Bereich. Die Angriffsspieler verteilen sich mit Ball auf RL und RR.
Der erste RL bekommt zu Übungsbeginn zunächst einen Pass von RR und läuft in leichtem Bogen über die Mitte und versucht im Zusammenspiel mit dem KL eine Wurfgelegenheit zu kreieren. Die Verteidiger agieren jeweils offensiv gegen den Rückraumspieler und übergeben den Kreisläufer. Dieser versucht einen Abwehrspieler nach innen zu sperren, sodass in der Mitte eine Überzahlsituation für ihn und den Rückraumspieler entsteht.

Im Anschluss ist RR an der Reihe und der Kreisläufer muss sich umgehend neu positionieren.

Varianten: Übung Sperre absetzen

Die Übung ist auf allen Positionen, selbst auf der Außenposition durchführbar. Außerdem kann die Übung auch im 3 vs. 3 oder 4 vs. 4 umgesetzt werden.

Autor: Robert Nowacki