Handballtraining Handballübungen


31. Oktober 2013

Schnelles Umschalten

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: KaiDittrich – 08:20

Ein schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff und umgekehrt ist essenziell für erfolgreichen Handball. Dabei bedeutet Schnelligkeit nicht unbedingt die konditionelle Komponente. Wer schnell im Kopf ist, kann auch physische Defizite bis zu einem gewissem Maße wett machen. Um das schnelle Umschalten zu verinnerlichen, ist es wichtig dieses im Training häufig zu üben und dadurch zu automatisieren.

6 gegen 6

Vor der Übung werden zwei kleine Handballtore auf Höhe der Mittellinie positioniert (s. Abb.1). Eine angreifende Mannschaft spielt zunächst auf das normale Handballtor. Die verteidigende Mannschaft versucht die Angreifer an einem Torerfolg zu hindern. Gelangt das Abwehrteam in Ballbesitz (egal ob durch Balleroberung, Fehlwurf oder Gegentor) verändert sich sofort die Spielsituation.

Die eben noch verteidigende Mannschaft greift sofort die beiden kleinen Tore an der Mittellinie an und versucht innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters (z.B. 10 Sekunden) den Ball in einem der Tore unterzubringen. Die Angreifer versuchen dies ihrerseits durch schnelles Rückzugsverhalten zu verhindern. Die Übung kann auch zum Training der schnellen Manndeckung genutzt werden.

6 gegen 6 mit Überzahl im Gegenstoß

Auf einer Spielfeldseite wird 6 Gegen 6 im Positionsangriff gespielt. Auf der gegenüberliegenden Seite stehen vier Abwehrspieler bereit. Nachdem die verteidigende Mannschaft im Spiel 6 gegen 6 den Ballbesitz erhält wird umgehend ein Gegenstoß Richtung gegenüberliegendes Tor eingeleitet (vorzugsweise über die schnelle Mitte und die zweite Welle). Dabei erhält die Mannschaft in Gegenstoß ein Zeitfenster (etwa 10 Sekunden), in welchem der Torabschluss im Spiel 6 gegen 4 erfolgen muss.

Die Zeit wird ab dem Zeitpunkt des Ballbesitzes genommen. Ziel der Übung ist es, dass sich alle Spieler am schnellen Umschalten von Abwehr auf Angriff beteiligen und so eine doppelte Überzahl erzielt werden kann. Nach Ablauf der Zeit oder dem Torabschluss wechseln die vier Verteidiger (plus zwei weitere Spieler) in den Positionsangriff. Vier Spieler der Gegenstoßgruppe werden zu Verteidigern und die sechs Spieler der Angriffsgruppe werden zur nächsten Gegenstoßgruppe. Natürlich ist eine Variation der Spieleranzahl möglich.

Robert Nowacki

28. Oktober 2013

Passtäuschungen

Kategorie: Passen – Autor: KaiDittrich – 08:13

Im Folgenden erklären wir drei kleine Übung um Passtäuschungen zu erlernen, zu verbessern und anzuwenden.
Passtäuschung zur einen, Pass zur anderen Seite
Für die folgende Übung werden zwei Turnmatten im Abstand von ca. 3 Metern auf den Hallenboden gelegt (Position 8 Meter RL u. RR.). Die Übenden bilden hinter jeder Matte je eine Reihe. Der erste Spieler einer Reihe hat einen Handball und läuft mit diesem dicht am äußeren Rand seiner Matte vorbei. Ist er auf der Höhe der Matte, täuscht er einen Pass auf die Außenposition an und bewegt sich danach im Bogen auf die andere Mattenseite (s. Abb. 1). Dort angekommen spielt er seinen Ball zum ersten Spieler der anderen Reihe, welcher die Übung an der zweiten Matte wiederholt. Die Übung kann damit permanent fortgeführt werden.

Variationen
Selbstverständlich ist die Übung auch in anderer Form möglich. Die Passtäuschung kann zur Mitte und der Pass nach außen gespielt werden. Dafür wird lediglich ein Anspieler auf beiden Außenpositionen benötigt. Somit können beide reihen unabhängig voneinander gleichzeitig üben. Des Weiteren kann je nach Spielerzahl auch mit vier Matten (LA, RL, RR, RA) geübt werden
4-Gegen-4
Gespielt wird im abgegrenzten Feld 4-Gegen-4. Die Art der Passtäuschung wird vorgegeben (s. Abb.2).
Beispiel:
Von LA an wird normal gestoßen bis zu RM, welcher den parallelen Pass zu RR antäuscht, den Ball jedoch zurück zu RL spielt, der zwischen 1 und 2 stößt (Ablegen auf Außen od. Torabschluss).

Passtäuschung im Doppelkreuz
Zwei Spieler decken als zentrale Verteidiger das Tor. Auf den Halbpositionen werden je zwei Slalomstangen in ca. 1 Meter Breite aufgestellt (s. Abb.3). Die Angriffsspieler verteilen sich auf die drei Rückraumpositionen. RM hat den Ball und beginnt ein kurzes Kreuz mit RL zu laufen (s. grüner Punkt), welcher das lange mit RR läuft. Anstatt jedoch den Pass zu RR zu spielen, täuscht er diesen an, tippt den Ball auf (s. roter Punkt) und stößt zwischen den beiden Stangen auf der halbrechten Seite. Diese Art der Passtäuschung bietet Spielern im Wettkampf zusätzliche Möglichkeiten intuitiv auf das Verhalten der gegnerischen Abwehr bei Kreuzungen zu reagieren.


Robert Nowacki

24. Oktober 2013

Freiwurfvarianten – Teil 2

Kategorie: Tipps – Autor: KaiDittrich – 08:57

Dreierblock mit Pass auf Außen

Für die in Abbildung 1 angezeigte Freiwurfvariante wird ein Freiwurf auf der Halb- oder Mittelposition benötigt. Drei Spieler stellen einen Block für den vermeintlichen Schützen. Dieser erhält den Ball von einem der drei Spieler und täuscht kurz den Laufweg zum Sprungwurf aus dem Rückraum an. Währenddessen geht RA (oder LA je nach Position des Freiwurfes) auf die Lücke zwischen 1 und 2 und erhält vom Rückraumspieler den Ball in den Lauf.

Der Kreisläufer (KM) kann für ihn gegebenenfalls versuchen Abwehrspieler 2 wegzusperren, sodass RA viel Platz für das Eins-Gegen-Eins besitzt. Eine weitere Option bietet sich, wenn der Rückraumspieler nach dem Pass auf RA sofort dem Ball hinterherläuft und ein Kreuz mit RA läuft, sobald dieser den äußeren Abwehrspieler gebunden hat (s. blauer Laufweg). Besonders bei einer Überzahl des angreifenden Teams kann man diese Variante anwenden.

Doppelblock und Sperre Absetzen

Recht einfache Varianten lassen sich auch mit dem alten aber bewährten Trick „Sperre Absetzen“ spielen. Hierzu ist ein Freiwurf auf der Halbposition am besten geeignet. Ein Zweierblock steht bei der Ausführung des Freiwurfes an der Neunmeterlinie. RL läuft an und erhält den Ball. Die beiden Blockspieler müssen nun versuchen in die entsprechenden Lücken zu gelangen und die Sperren zu setzen (schwarzer Laufweg). Dabei sperrt B1 Abwehrspieler 2 und B2 Abwehrspieler 4 (s. Abb. 2). Ziel ist es RL eine 1:1-Situation gegen Abwehrspieler 3 zu verschaffen.

Ein Wurfgewaltiger Rückraumspieler hat hier bereits eine hohe Erfolgsquote gegen den Einmannblock. Stehen die Sperren richtig und versucht Abwehrspieler 3 RL durch offensives Heraustreten aufzuhalten, haben B1 und B2 die Möglichkeit den freien Raum, der hinter dem offensive Verteidiger (gelb markiert) entsteht, auszunutzen und einen Pass von RL zu erhalten. Gelingt es den Abwehrspielern die Sperren zu umgehen ist mitdenken gefragt. RL hat dann auch noch die Möglichkeit den parallelen Pass auf RR zu spielen, welcher dann auf der anderen Seite die Chance zum Stoßen zwischen 4 und 5 erhalten sollte. In jenem Fall kann B2 die Sperre auf der anderen Seite setzen. Diese Freiwurfvariante kann man besonders dann mal einstreuen, wenn mit zwei Kreisläufern im Angriff agiert wird, da diese für gewöhnlich das „Sperrensetzen“ und „Absetzen“ am besten beherrschen.

Robert Nowacki

21. Oktober 2013

Foulspiel

Kategorie: Tipps – Autor: KaiDittrich – 08:10

Eine gute Abwehr sollte möglichst selten Foul spielen, sondern den Gegner durch ein faires Zweikampfverhalten unter Druck setzen. Allerdings ist richtiges Foulspiel im Handball durchaus eine wichtige Grundkomponente der Defensivtaktik. Gerade für offensive Abwehrreihen ist es häufig von Nöten den Spielfluss des Gegners durch das „Festmachen“ der Angreifer zu unterbinden. Im Folgenden gibt es einige kleinere Tipps zum richtigen Foulspiel.

Aktiv sein

Das wichtigste für das Verhalten im Zweikampf ist, dass man keinen passiven Part beim Foulspiel einnimmt. Ein Abwehrspieler, der nur darauf wartet, dass sein Gegenspieler auf ihn zukommt und den Zweikampf nicht selbst sucht, ist stets im Nachteil. Kommt ein Angreifer mit Schwung auf den passiven Verteidiger zu, riskiert dieser beim Foulspiel immer eine progressive Bestrafung.

Ballorientiert agieren

Das Hauptziel beim „Festmachen“ des Gegners ist es den Spielfluss der angreifenden Mannschaft zu unterbrechen und ihm zum Neuaufbau zu zwingen. Das wichtigste dabei ist es den Zweikampf ballorientiert zu führen und nicht nur den Gegenspieler, sondern den Ball „festzumachen“. Gelingt es nämlich den Angreifer den Ball trotz eines Foulspiels weiterzupassen kann es zu einer Überzahl für die angreifende Mannschaft kommen. Von guten Abwehrspielern sieht man immer wieder, dass sie kurz nach dem „Annehmen“ des Gegenspielers dessen Ballhand zwischen dem eigenem Arm und der Hüfte einklemmen, um ein Weiterspielen zu verhindern.

Richtiges Stellungsspiel

Das richtige Stellungsspiel im Defensivzweikampf ist ein weiterer entscheidender Faktor, um das Angriffsspiel des Gegners erfolgreich zu unterbinden. Dies bedeutet sowohl die Abstände zu den Nebenleuten nicht zu groß werden zu lassen, aber auch richtig zum Gegenspieler zu stehen. Dabei sollte man immer etwas mehr auf der Wurfarmseite des Gegners stehen und den eigenen Körperschwerpunkt etwas nach unten verlagert, ohne jedoch hohe Einschränkungen in der eigenen Beweglichkeit in Kauf zu nehmen.
Mit der folgenden Übung lassen sich die einzelnen Komponenten des Defensivzweikampfs gut üben und überprüfen:

Zwei Spieler bilden jeweils eine Gruppe. Spieler A verteidigt ein kleines mit Pylonen markiertes Tor (Breite ca. 2 Meter) Spieler B versucht mit/ohne Ball an ihm vorbeizukommen und den Ball im Tor abzulegen (s. Abb.1) oder mit der Hand die imaginäre Torlinie zu berühren.

Robert Nowacki

17. Oktober 2013

Freiwurfvarianten – Teil 1

Kategorie: Tipps – Autor: KaiDittrich – 20:32

In der Regel ist ein Freiwurf für die angreifende Mannschaft selten ein Grund zur Freude. Denn je öfter es der verteidigenden Mannschaft gelingt Foul zu spielen, desto weniger Spielfluss und Druck können die Angreifer entwickeln. Nur wenn ein Team besonders starke Rückraumschützen besitzt, die in der Lage sind einen Block fast ohne Anlauf zu überspringen, können Freiwurfsituationen zur direkten Gefahr werden.

Allerdings bietet diese Standardsituation auch die Möglichkeit für einstudierte Spielzüge. Der Vorteil dabei ist, dass der ausführende Spieler mit dem Rücken zur Abwehr steht, der Ball also verdeckt wird und nicht sofort erkennbar ist, welche Variante ausgeführt werden soll. Im Folgenden wird eine dieser Varianten beschrieben, die eventuell bei Zeitspiel oder gegen starke Abwehrreihen gespielt werden kann.

Variante 1 – Eine Idee aus der CSSR

Die folgende Variante zählt zu den ältesten überhaupt und wurde in den 70er Jahren von den Trainern der CSSR entwickelt. Ausgangsposition ist ein Freiwurf auf der Halbposition (in der Abbildung halblinks). Rechtsaußen, Rückraum Rechts und Linksaußen stehen ganz normal auf ihren angestammten Positionen. Rückraum Mitte und Kreis stehen an der Freiwurflinie mit dem Rücken zum Tor. Rückraum Links ist die Anspielstation für den Freiwurf.

Der Kreisspieler führt den Freiwurf Richtung RL aus gleichzeitig läuft RM ohne Ball auf die Lücke zwischen 1 und 2 (schwarzer Pfeil). RL spielt RM den Ball zu kurz bevor dieser die Lücke erreicht hat. Im Normalfall wird der Außenverteidiger mit einrücken um RM am Durchbruch zu hindern (blauer Pfeil), daher bietet sich für RM die Möglichkeit den Ball auf LA durchzustecken, welcher einen guten Winkel zum Torabschluss erhalten sollte.

Wann macht diese Variante Sinn?

Diese Variante ist nur dann sinnvoll, wenn die Außenspieler einer Mannschaft in der Lage sind über hohem Druck erfolgreich zu werfen. Es kann sich auch lohnen extra für solche Situationen Spieler kurzfristig einzuwechseln. Je nachdem auf welcher Halbposition der Freiwurf ausgeführt werden soll, kann die Wurfhand von RM von Bedeutung sein. Bleibt der Außenverteidiger wider erwarten auf seiner Position, hat RM die Möglichkeit den Abschluss selbst zu suchen. Dabei ist ein Linkshänder auf der linken Seite und ein Rechtshänder auf der rechten Seite von Vorteil, da diese Hand nicht vom Halbverteidiger abgedeckt werden kann. Um die Abwehr zusätzlich zu beschäftigen ist es auch sinnvoll, wenn RR nach dem Pass zu RL ebenfalls auf eine Lücke (normal zwischen 4 und 5) zieht, um die Abwehr auseinander zu ziehen.

Robert Nowacki

14. Oktober 2013

Körpertäuschungen

Kategorie: Zweikampf – Autor: KaiDittrich – 08:44

Körpertäuschung Rückraum mit Pass auf Außen

Für die Übung werden alle drei Rückraumpositionen gleichmäßig besetzt. Jeder Rückraumposition steht ein Abwehrspieler gegenüber. Auf LA und RA befindet sich jeweils ein Angreifer mit Ballkiste in der Nähe.
RL erhält von LA den Ball und setzt seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung unter Druck, in deren Anschluss er den Ball zu RM passt, der das Procedere wiederholt (s. Abb. 1), genau wie RR, welcher schließlich auf RA abspielt, der per Torabschluss von außen vollendet. Die Übung dient dazu, dass binden von Abwehrspielern mittels Körpertäuschungen zu schulen und das saubere Abspielen des Balles unter Bedrängnis zu verbessern. Die Körpertäuschung muss von den Spielern natürlich dem nachfolgenden Passweg angeglichen werden (d.h. Pass zum linken Nebenmann = Körpertäuschung nach links). Dass Beherrschen der Finten zur und gegen die Hand ist also Grundvoraussetzung. Jede Dreiergruppe spielt mehrere Angriffe in beide Richtungen hintereinander.

Lauftäuschung und Körpertäuschung mit Ball

Die folgende Übung verknüpft zwei verschiedene Arten der Körpertäuschung. Vor Übungsbeginn werden auf beiden Halbpositionen Durchbruchzonen am Kreis markiert (s. Abb. 2). Diese entsprechen der Größe, die ein Abwehrspieler gerade noch alleine verteidigen kann. Die beiden Zonen werden auch jeweils von einem Abwehrspieler besetzt. Auf den Außenpositionen agiert jeweils ein Spieler mit Ballkiste als Anspieler.
Die Übenden befinden sich bei ca. 11 Metern Torentfernung (ohne Ball). Ihnen gegenüber steht ein weiterer Verteidiger, welcher den Übenden in Manndeckung nimmt. Ziel soll es sein sich mit Hilfe einer Lauffinte vom Manndecker zu lösen und eine der beiden markierten Zonen anzulaufen. Gelingt dies den Angriffsspielern erhalten sie ein Zuspiel vom Außenspieler der jeweiligen Position und versuchen nun im Eins-Gegen-Eins am Abwehrspieler vorbei zum Torabschluss zu kommen.

Varianten und Erschwerungen

Die Übung lässt sich auf viele Arten modifizieren. So kann beispielsweise zusätzlich ein Kreisläufer in jeder Zone postiert werden. Hier gilt es dann für den Angreifer zu erkennen, wie der KL die Sperre setzt und seine Körpertäuschung zur betreffenden Seite hin auszuführen (s. Abb. 3). Auch verschiedene Arten von Kreuzungen (z.B. mit dem Außenspieler) sind möglich.

Robert Nowacki

10. Oktober 2013

Der Strafenkatalog

Kategorie: Tipps – Autor: KaiDittrich – 08:16

Strafenkataloge existieren in nahezu jedem Sportverein. Dabei sind diese Kataloge fast genauso vielfältig wie zahlreich. Umfang, Inhalt und der finanzielle Rahmen in dem sich die Strafen bewegen sind in jeder Mannschaft unterschiedlich. Wir haben versucht einige Rahmenbedingungen für einen wirkungsvollen Strafenkatalog zu ermitteln.

Klare Abstufung von Vergehen unterschiedlicher Schwere

Gerade finanzielle Strafen sollten klar nach der Schwere ihres Vergehens abgestuft werden. Es darf beispielsweise nicht sein, dass das Vergessen der Badelatschen einen ähnlich hohen Tribut fordert, wie das unentschuldigte Fehlen beim Training grob unsportliches Verhalten.

Präzise Formulierung der Vergehen

Die Vergehen sollten möglichst präzise formuliert werden und wenig Spielraum für Interpretationen lassen. Im Katalog sollte der Strafverantwortliche als höchste Instanz bei der Entscheidung über Unklarheiten bezüglich einzelner spezieller Vergehen bestätigt werden.

Geklärte Verantwortlichkeit und Akzeptanz durch die Mannschaft

Der Verantwortliche für den Strafenkatalog sollte von der Mannschaft akzeptiert werden und seine Aufgaben objektiv erfüllen können. Aus diesem Grunde ist eine zuverlässige Person hier unabdingbar. Die Ausfüllung sollte niemals durch den hauptverantwortlichen Trainer einer Mannschaft erfolgen, da dieser sich auf die Trainingsgestaltung und Spielbetreuung konzentrieren soll.

Er ist jedoch bei der Bestimmung des Verantwortlichen mit einzubeziehen. Der Strafenkatalog selbst sollte von allen Betreffenden nachweislich (mit Unterschrift) bestätigt werden und auch vor der Veröffentlichung zur Diskussion stehen. Eine Weigerung der Unterzeichnung des Kataloges führt zum Ausschluss aus der Mannschaft. Die Verwendung des einkassierten Geldes sollte ebenfalls schriftlich festgelegt werden.

Unterschiede zwischen Jugend- und Seniorenkatalogen

Kataloge für Jugendspieler sollten umfangreicher und präziser gestaltet werden als diejenigen von Senioren. Besonders die Punkte Fairness (Strafen für unsportliches oder unsoziales Verhalten im Spiel/Training) und Drogenmissbrauch (Alkoholverbot/Nikotinverbot, etc.) sollten ausreichend Platz im Strafenkatalog erhalten. Bei Jugendlichen empfiehlt es sich außerdem von finanziellen Strafen abzurücken. Vielmehr sind einprägsame pädagogische Maßnahmen (Straftraining, Ausschluss vom nächsten Spiel, u.ä.) als Strafen geeignet.

Buchführung über Einzahlungen und rigoroses Durchsetzen des Strafenkataloges

Der Strafenverantwortliche sollte über Einzahlungen und Vergehen genau Buch führen. Die Aufzeichnung der Vergehen kann auch für den Trainer von Bedeutung sein. Er kann so z. B. überprüfen, ob seine Führungsspieler auch abseits des Spielgeschehens mit gutem Beispiel vorangehen und selten mit Strafvergehen auffällig werden. Die Strafen müssen vom Verantwortlichen rigoros umgesetzt und möglichst zeitnah zum Vergehen einkassiert werden.

Robert Nowacki

3. Oktober 2013

Trainingstipps: Leistungstests in der Saisonvorbereitung

Kategorie: Ausdauertraining – Autor: KaiDittrich – 09:15

Gerade im Amateursport wird das Wort Sommerpause häufig von den Sportlern wörtlicher genommen, als es dem Übungsleiter lieb sein kann. Die Order nach einer harten Saison mit Verletzungen und dutzenden „abzutrainieren“ wird von Sportlern oft durch den Wunsch nach völliger Entlastung verdrängt. So ist es für den Trainer häufig schwer zu sagen auf welchem Leistungsstand sich seine Mannschaft nach der Sommerpause befindet. Von deutlichem Leistungsabfall sind zumeist die konditionellen Fähigkeiten (Ausdauer, Schnelligkeit, und Kraft) betroffen. Um Leistungszustände zu ermitteln und Trainingspläne erstellen zu können ziehen viele Trainer Konditionstests zur Rate. Im Folgenden wollen wir uns genauer mit solchen Tests für die Fähigkeit Ausdauer auseinandersetzen.

Welche Tests eignen sich für den Handballsport?

Die Ausdauer ist nicht nur die Fähigkeit, welche in der Regel am meisten unter der Sommerpause zu leiden hat, sondern auch die Fähigkeit mit den Tests höchster Reliabilität.

Da im Handball vor allem die spielspezifische Intervallausdauer wichtig ist, empfiehlt es sich Stufentests zur Ermittlung der Ausdauerleistungsfähigkeit durchzuführen. Diese können als Stufentests mit permanenter Belastungssteigerung (z.B. Linienläufe mit immer kürzerem Zeitlimit) oder als Stufentests mit Pausen zwischen den Stufen durchgeführt werden (z.B. 1000 m – Pause – 1500 m – Pause – 2000 m – Pause – 1500 m – Pause – 1000 m Pause). Tests zur Ermittlung der allgemeinen Ausdauerfähigkeit, wie z. B. dem Cooper-Test, eignen sich hingegen hauptsächlich zur Evaluation von Trainingseffekten und der Einhaltung individueller Trainingspläne.

Leistungsvermögen einschätzen anhand der Testwerte

Für bekannte Ausdauertests lassen sich in vielen Quellen Normwerte zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit nutzen. Allerdings sollte der Übungsleiter weniger Wert auf die Übertragung dieser Normwerte auf die Testergebnisse der Spieler legen, sondern mehr Wert auf den Vergleich der Spieler untereinander und den Vergleich mit früheren Testergebnissen (falls vorhanden). Hierdurch kann eine Einteilung in verschiedene Trainingsruppen erleichtert werden.

Außerdem kann überprüft werden, ob die Spieler auch außerhalb des Trainings an ihrer Ausdauer arbeiten. Für die Trainingsgestaltung können Ausdauertests ebenfalls sehr wertvoll sein. Der Übergang von Grundlagenausdauer- zu Spielausdauertraining zu Taktiktraining kann an der Gesamtausdauerfähigkeit der Mannschaft zeitlich festgelegt werden. So kann der Übungsleiter sicherstellen, dass die Spieler die nötigen konditionellen Fähigkeiten mitbringen, um z.B. bestimmte Abwehrformationen oder Angriffstaktiken einzuüben.

Robert Nowacki