Handballtraining Handballübungen


28. August 2012

Kleine Spiele Zur Schulung von Zweikampfstärke und Körperspannung

Kategorie: Grundlagentraining,Zweikampf – Autor: admin – 09:59

Spiel 1 Liegestützduell

Bei diesem Spiel gehen die jeweiligen Gegner in den Liegestütz und positionieren sich mit dem Gesicht zueinander in ca. 30 cm Entfernung. Mit Beginn des Spieles versuchen die Spieler sich gegenseitig aus dem Liegestütz zu bringen, indem sie die Hände des Gegenübers vom Boden wegziehen.

Der Spieler, welcher sich häufiger als Letzter noch im Liegestütz befindet ist der Sieger. Das Spiel ist sowohl in Zweier- als auch in Dreiergruppen durchführbar. Idealerweise wird Liegestützduell auf einem etwas weicheren Untergrund gespielt um Verletzungsgefahren zu minimieren.

Spiel 2 Hahnenkampf

Das Spiel ist sowohl als Mann-Gegen-Mann-Wettbewerb als auch als Jeder-Gegen-Jeden-Wettkampf geeignet. Die Teilnehmer bewegen sich während des Spiels in einem, der Teilnehmerzahl angepasstem Spielfeld. Sie dürfen sich dabei nur auf einem Bein hüpfend mit am Körper angelegten Armen fortbewegen. Ziel des Spieles ist es als Letzter Spieler noch regelgerecht im Spielfeld zu stehen/hüpfen.

Um dies zu erreichen dürfen sich die Spieler gegenseitig anrempeln und die anderen so aus dem Gleichgewicht bringen. Lässt man das Spiel auf einer Weichbodenmatte durchführen wird die Schwierigkeit zusätzlich erhöht, da es wesentlich mehr Kraft und Geschick kostet sich hier fortzubewegen bzw. im Gelichgewicht zu bleiben.

Spiel 3 Massensumoringen

Für das Spiel wird eine möglichst große Turn- oder Weichbodenmatte benötigt. Alle Spieler versammeln sich auf der Matte und versuchen ihre Gegner durch Einsatz der Arme und Hände von der Matte zu schieben oder zu werfen. Stöße und Schläge sind nicht erlaubt ebenso wenig wie Tritte oder Kopfstöße. Bei derartigen Regelverstößen werden die fehlbaren Spieler sofort disqualifiziert. Sieger ist derjenige, welcher sich als Letzter auf der Matte befindet.

Spiel 4 Raufball

Vor dem Spiel bereitet der Übungsleiter ein Spielfeld passend zur Teilnehmerzahl vor. Es sollte verhältnismäßig lang und schmal sein. Das Spiel wird mit zwei Mannschaften und einem Medizinball gespielt. Ziel des Spieles ist es den Ball hinter die Grundlinie der gegnerischen Mannschaft zu befördern.

Der Ball darf dabei ähnlich wie beim Rugby nur nach hinten gepasst werden und muss dementsprechend nach vorne getragen werden. Ein Spieler welcher den Ball trägt darf von seinen Mannschaftskameraden geschoben werden, sodass er auch bei generischem Widerstand vorwärts kommt. Die verteidigende Mannschaft darf sowohl versuchen dem Ballführendem das Spielgerät zu entreißen oder ihn in Richtung seiner eigenen Grundlinie schieben.

Robert Nowacki

22. August 2012

Ausführen und Verteidigen von Körpertäuschungen

Kategorie: Dribbling – Autor: admin – 10:19

Trockenübung

Für die Übung finden sich die Trainingsteilnehmer paarweise in einer der Spielfeldecken zusammen. Die Paare werden in Angriffs- und Abwehrspieler aufgeteilt. Der Abwehrspieler des ersten Paares stellt sich in der Nähe der Spielfeldecke in Verteidigungsposition auf.

Sein Partner versucht durch eine Körpertäuschung an ihm vorbeizukommen. Nach jeder Aktion rücken die Paare eine Position weiter. Das nächste Paar kann anschließend mit der Übung auf Außen beginnen. Nach fünf Versuchen sind die Paare auf der gegenüberliegenden Außenposition angekommen und gehen an der Grundlinie zurück zum Ausgangspunkt wo die Übung mit vertauschten Rollen wiederholt wird. Die Übung kann auch mit Ball ausgeführt werden.

Kegeltor

Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Partnerübung. Jedes Paar erhält zwei Trainingspylonen, die ähnlich eines Tores in zwei Meter Entfernung zueinander aufgestellt werden.

Einer der Partner hat jetzt die Aufgabe die beiden Pylonen zu verteidigen. Sein Gegenüber muss versuchen durch Körpertäuschungen an ihm vorbeizukommen und mit einer Hand eine der Pylonen zu berühren. Nach zehn Versuchen werden die Positionen gewechselt. Auch diese Übung kann selbstverständlich mit Ball durchgeführt werden.

Fünf Versuche

Für die folgende Übung gibt es zwei Varianten, welche vom Übungsleiter je nach Trainingsschwerpunkt ausgewählt werden können.

Variante 1: Schwerpunkt Körpertäuschung ausführen

Der Trainer bestimmt zunächst fünf Verteidiger, welche sich auf den fünf Abwehrpositionen (d.h. nur ein Mittelblockspieler) bereithalten. Zentral in ca. 10 Meter Torentfernung positioniert sich ein Zuspieler mit einer Ballkiste. Die restlichen Spieler sind Angreifer und stehen zusammen in 10 Meter Torentfernung auf eine der Halbpositionen.

Der Spieler, welcher an der Reihe ist läuft zunächst auf den Abwehrspieler seiner Halbposition zu und bekommt im Lauf den Ball zugespielt. Anschließend versucht er den Verteidiger mit einer Körpertäuschung zu überwinden und einen Torerfolg zu erzielen. Direkt im Anschluss an diese Aktion bewegt er sich auf eine beliebige andere Position und wiederholt die Aktion (Laufen, Pass fangen, Körpertäuschung, Torwurf) gegen einen anderen Verteidiger. Ein Durchgang ist für den Angriffsspieler beendet, wenn er gegen jeden Verteidiger je einen Zweikampf bestritten hat.

Variante 2: Schwerpunkt Körpertäuschung verteidigen

Die zweite Variante unterscheidet sich lediglich darin, dass ein Verteidiger alleine am Kreis steht und fünf Angreifer von jeder Position am erfolgreichen Durchführen der Körpertäuschung hindern muss.

Robert Nowacki

14. August 2012

Variable Zwei-Gegen-Eins-Situationen

Kategorie: Zusammenspiel – Autor: admin – 10:08

Die Grundangriffstaktik des Handballspiels ist es Überzahlsituationen herbeizuführen, die am erfolgversprechendsten für Torgewinne sind. Ist eine solche Situation eingetreten muss jedoch noch die richtige Entscheidung vom Angriffsspieler in Ballbesitz getroffen werde. Dies kann mit den folgenden Übungen trainiert werden.

2:1 Außen

Die erlaubte Wurfzone wird wie in Abbildung 1 durch eine Pylone begrenzt. Die beiden Angriffsspieler müssen versuchen gegen einen Abwehrspieler eine gute Wurfchance herauszuarbeiten. Zu beachten ist, dass dies möglichst schnell und sauber geschehen soll. Die Spieler sollen lernen, Entscheidungen aufgrund des gegnerischen Verhaltens zu treffen. Die Übung ist in erster Linie für Halb- und Außenspieler relevant.

2:1 Rückraum-Kreis

Die Übung sollte ebenfalls in einer abgegrenzten Zone stattfinden.

Der Rückraumspieler läuft mit Ball auf das Tor zu. Sein Kreisspieler stellt für ihn eine Sperre. Nun muss der Rückraumspieler erkennen ob er die Möglichkeit hat selbst den Torabschluss zu suchen oder auf den Kreisläufer abzulegen. Der Kreisläufer muss entscheiden, ob er die Sperre aufrechterhalten will oder versucht sich abzusetzen. Diese Übung eignet sich sehr gut das Spielverständnis zwischen Kreis- und Rückraumspielern zu verbessern. Die Spielzone kann auch auf die Halbpositionen verlegt werden.

2:1 Gegenstoß

Der Übungsleiter steckt vor Beginn der Übung drei quaderförmige Bereiche mit Trainingspylonen ab.

Ihre Größe sollte in der Breite nicht mehr als ein Drittel der Gesamtbreite des Handballfeldes betragen. Die Länge der ersten beiden Zonen ist nur von geringer Bedeutung und kann zwischen zwei und fünf Metern betragen. Die letzte Zone sollte ungefähr vom Torkreis bis zur Neunmeterline gehen.

In jeder Zone hält sich ein Abwehrspieler auf, der diesen Bereich während der Übung nicht verlassen darf. Die Spieler laufen von der anderen Spielfeldseite paarweise mit dem Ball auf das gegenüberliegende Tor zu. Sie müssen dabei alle drei Zonen durchqueren. Dies bedeutet, dass beide die Zonen im Bereich zwischen den ersten beiden Pylonen betreten und auch wieder zwischen den hinteren beiden verlassen. In den Zonen gelten ganz normale Handballregeln. Die beiden Angreifer müssen versuchen mit dem Ball am Verteidiger vorbeizugelangen. Dabei darf der Ball in den ersten beiden Zonen nicht über den Verteidiger gepasst werden.

Lediglich in der letzten Zone ist dies erlaubt damit einer der Spieler z.B. an den Kreis auflösen kann. Das Lauftempo wird im Idealfall wie beim Gegenstoß konstant hoch gehalten und nicht vor oder in den Zonen verringert. In der letzten Zone soll eine Wurfchance herausgespielt werden.

Robert Nowacki

7. August 2012

Trainingstipps zum Wurfabwehrverhalten für Handballtorhüter

Kategorie: Tipps – Autor: admin – 11:19

Die Torhüter bekleiden die abwehrtaktisch wichtigste Position im Handballsport. Vor allem bei ähnlich starken Mannschaften ist häufig die bessere Torwartleistung das Zünglein an der Waage. Auch wenn es athletische und koordinative Grundvoraussetzungen gibt die ein Torhüter besitzen sollte, gibt es einige Dinge die bei der Wurfabwehr zu beachten sind.

Lange Warten

Ein Torhüter sollte sich niemals zu früh für eine Ecke des Tores zur Ballabwehr entscheiden. Erfahrungsgemäß können gegnerische Schützen vor allem bei freien Bällen durch langes Stehenbleiben leicht verunsichert werden.

Hand und Schulter des Schützen beobachten

Viele Torhüter begehen einen Fehler indem sie den Schützen in die Augen schauen oder nur Standardparaden gegen bestimmte Wurfpositionen anwenden. Der beste Indikator um Wurfrichtung und –art zu identifizieren ist sich Schulter und Handbewegung des gegnerischen Werfers genau anzuschauen. Ist das Handgelenk beispielsweise stark nach oben gezogen ist mit einem flachen Wurf zu rechnen.

Wurfbilder einprägen

Vor allem für Torhüter in niedrigeren Spielklassen ist es von großem Vorteil sich die Wurfbilder der gegnerischen Schützen einzuprägen, da die Spieler auf diesem Niveau oft keine große Variabilität in ihrem Wurf haben.

Mit Werfern spielen und sie ständig vor neue Aufgaben stellen

Genauso wie es für einen Werfer wichtig ist variabel zu sein ist es auch wichtig für den Torhüter sein Spiel zu variieren. Torhüter die immer das gleiche Bein bei der Sprungabwehr heben oder immer in die lange Ecke gehen sind leicht auszurechnen. Gerade bei starke Schützen auf den Außenpositionen bietet es sich an diese vor ständig neue Aufgaben zu stellen. Ecken oder bestimmte Würfe „anzubieten“ kann hier sehr effektiv sein.

Zusammenspiel mit Block organisieren

Das Zusammenspiel mit dem Mittelblock ist immens wichtig um gegnerischen Angriffen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Es sollten vor dem Wettkampf genaue Absprachen getroffen werden welche Torseite der Block abzudecken hat. Hier gibt es zahlreiche Varianten. Hat der Torhüter eine schwache Seite kann versucht werden diese permanent vom Block absichern zu lassen.

Auch eine Veränderung des Blockverhaltens während des Spieles kann die gegnerischen Werfer verunsichern. Allerdings ist hierfür ein gut geschulter Mittelblock notwendig. Ein Torhüter tut gut daran sich nicht immer auf seinen Block zu verlassen, sondern die Wurfbewegung des Rückraumschützen gut zu lesen und auch mal auf Bälle, die über den Block gehen könnten vorbereitet zu sein.

Robert Nowacki