Handballtraining Handballübungen


28. Juni 2012

Mannschaftsführung Teil 1

Kategorie: Tipps – Autor: admin – 11:49

Das Anforderungsprofil an einen Handballtrainer ist breit gefächert. Neben der erforderlichen Fachkompetenz sind auch soziale und pädagogische Kernkompetenzen im Umgang mit Mannschaft und Einzelspielern erforderlich. Dabei muss jeder Trainer seinen eigenen Weg hin zur Mannschaftsführung finden. Allerdings gibt es einige Punkte die dabei auf jeden Fall beachtet werden sollten.

Eine Mannschaft besteht aus Individuen

Der Übungsleiter sollte immer im Kopf behalten, dass eine Trainingsgruppe aus vielen unterschiedlichen Charakteren besteht. Es ist daher wichtig auf die Spieler als Individuum einzugehen. Hierfür ist natürlich eine genaue Kenntnis der einzelnen Charaktere von Nöten. Gerade bei Übungsleitern, die eine Mannschaft neu übernehmen braucht dies etwas Zeit.

Durch Einzelgespräche und genaue Beobachtung der Einzelspieler während des Trainings und auch in Trainingspausen kann dieser Vorgang optimal beschleunigt werden. Allerdings sollte der Trainer versuchen keinen der Spieler außerordentlich stark zu bevorteilen oder zu protegieren. Schließlich handelt es sich bei Handball um einen Mannschaftssport, bei dem die Spieler auch in der Lage sein müssen sich unterzuordnen.

Klare Ziele Formulieren

Um sich eine glaubhafte Position gegenüber der Mannschaft zu erarbeiten sind klar formulierte Ziele wichtig. Ein Trainer, der für sein Handeln kein Motiv in Form eines Zieles ausgibt wird definitiv schneller in Frage gestellt. Der Mannschaft sollen nicht nur Übungen im Training erklärt werden, sondern auch wieso gerade diese Übungen ausgewählt werden und was sie am Ende bewirken sollen. Dies hilft dem Übungsleiter auch selbst bei der Reflexion des eigenen Handelns.

Die Schwierigkeit zu erreichender Ziele sollte sorgfältig ausgewählt werden: Zu leicht zu erreichen und die Mannschaft verliert an Motivation – zu schwer zu erreichen und das Selbstvertrauen kann schwinden. Neben den Trainingszielen sind auch Wettkampfziele von entscheidender Bedeutung. Der Trainer sollte spätestens am Ende der Saisonvorbereitung ein Gesamtziel für den Wettkampfzyklus ausgeben. Dieses Saisonziel sollte je nach Verlauf der Spielzeit an Leistungen und Ergebnisse der Mannschaft angepasst werden.

Die Formulierung klarer Ziele vor dem Einzelwettkampf (Spieltag) ist ebenfalls sehr wichtig. Der Trainer sollte hier auf der einen Seite ein Ergebnisziel bestimmen und auf der anderen Seite Forderungen an die Leistung (Spielstil, Abwehrverhalten, etc.) stellen.

Robert Nowacki

Verbesserung der Wurfgenauigkeit durch Spielformen im Handballtraining

Kategorie: Wurftraining – Autor: admin – 11:45

Bankschießen

Für dieses Spiel wird die Trainingsgruppe in zwei Teams aufgeteilt. Auf der Mittellinie des Handballfeldes werden mehrere Bänke nebeneinander aufgestellt und mit Trainingspylonen bestückt. Nun stellen sich die Mannschaften jeweils in gleicher Entfernung zu den Bänken (7-10 Meter) in eine der Hallenhälften. Jeder Spieler erhält zu Beginn einen Ball. Auf ein Startsignal hin versuchen die Spieler die einzelnen Pylonen von den Bänken zu werfen. Dabei darf nicht näher an die Bänke herangegangen werden. Die Mannschaft, welche am Ende weniger Pylonen im eigenem Feld liegen hat ist Sieger. Der Trainer kann selbstverständlich vor der Übung die Art des Wurfes festlegen.

Medizinballschlacht

Auch für dieses kleine Spiel wird die Gruppe zunächst wieder in zwei Mannschaften aufgeteilt. Auf der Mittellinie werden dieses Mal viele Medizinbälle nebeneinander aufgereiht (s. Abb.1). Die Mannschaften nehmen wieder auf den zwei Spielfeldhälften in gleichem Abstand zur Mitte Platz. Ziel des Spiels ist es, mit gezielten Würfen die Medizinbälle in das gegnerische Feld zu stoßen. Nach einer festgesetzten Zeitvorgabe wird das Spiel abgepfiffen und die Medizinbälle werden gezählt. Dieses Spiel eignet sich besonders gut für das Training der Hüftwurftechnik, da der Ball sehr flach fliegen muss und trotzdem mit hoher Geschwindigkeit auf den Medizinball auftreffen sollte um ihn möglichst weit zu rollen. Man kann das Spiel auch so durchführen, dass Medizinbälle, welche über eine der Grundlinien fliegen, aus dem Spiel sind und nicht mehr zurückgetrieben werden dürfen.

Alu-Ball

Gespielt wird nach Handballregeln mit zwei Mannschaften. Die einzige Regeländerung besteht darin, dass ohne Torwart gespielt wird und es nur Punkte gibt, wenn der Ball entweder Pfosten oder Latte des gegnerischen Tores berührt. Dabei gibt es für Treffer des Aluminiums mit anschließendem Torerfolg drei Punkte und für Treffer ohne Torerfolg einen Punkt. Liegt der Ball im Kreis oder überquert die Torlinie erhält die verteidigende Mannschaft den Ballbesitz.

Völker-/Dodgeball

Dieses Spiel ist ebenfalls förderlich zur Verbesserung der Wurfgenauigkeit, da es zugleich hohe Geschwindigkeit des Balles gepaart mit hoher Präzision erfordert. Nach welchen der zahlreichen Regelauslegungen gespielt wird ist dem Trainer überlassen und kann dynamisch angepasst werden.

Robert Nowacki

18. Juni 2012

Spielformen zur Verbesserung des Prellens im Handball

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 10:05

Bei den folgenden Übungen wird das Prellen spielerisch unter verschiedenen Drucksituationen (Gegnerdruck, Zeitdruck) einstudiert, die auch im Wettspiel Einfluss auf den Spieler und die Ausführung der Technik haben können.

Räuberball

Räuberball ist ein kleines Spiel bei dem es vor allem auf hohe Schnelligkeit und technische Sicherheit des Prellens ankommt. Bevor das Spiel beginnt legt der Übungsleiter in die beiden Handballtore genau dieselbe Anzahl verschiedener Bälle (Basketbälle, Fussbälle, Tennisbälle, Handbälle, etc.). Danach wird die Trainingsgruppe in zwei Teams aufgeteilt, welche je eines der Tore bewachen. Zu Beginn des Spieles stehen beide Mannschaften auf ihrer jeweiligen Torlinie.

Auf das Startsignal hin sprinten alle Spieler beider Mannschaften los zur „Räuberhöhle“ des anderen Teams und klauen einen der Bälle um ihn in die eigene Räuberhöhle zu prellen. Dieser Ablauf wird permanent wiederholt und sollte natürlich mit möglichst hoher Geschwindigkeit geschehen. Welches Team nach Abpfiff (2-3 Minuten ca.) mehr Bälle in der Höhle hat gewinnt.

Mäuseschwanz

Für diese Übung wird zunächst abhängig von der Anzahl der Trainingsteilnehmer ein rechteckiges Spielfeld abgegrenzt. Anschließend erhält jeder Spieler einen Ball und ein Springseil, welches hinten am Hosenbund befestigt werden soll. Auf das Startsignal hin beginnen die Spieler sich prellend innerhalb des Spielfeldes zu bewegen.

Ziel ist es mit der freien Hand so viele Mäuseschwänze wie möglich von den anderen zu stehlen. Gleichzeitig soll der eigene Mäuseschwanz davor bewahrt werden abhanden zu kommen. Wer nach einer gewissen Zeit die meisten Seile eingesammelt hat ist Sieger des Spieles.

Jeder gegen Jeden

Für dieses Spiel kann das gleiche Feld wie bei „Mäuseschwanz“ verwendet werden. Jeder der Teilnehmer erhält zu Beginn einen Ball. Nach dem Startsignal bewegen sich die Spieler ballprellend kreuz und quer durch das Feld und versuchen die Bälle der anderen Spieler „herauszutippen“.

Hat ein Spieler die Kontrolle über seinen Ball verloren muss er diesen holen und auf der Stelle zehn Liegestütze machen. Erst dann ist es ihm erlaubt weiterzuspielen. Wer 30 Liegestütze machen musste scheidet aus, so lange bis nur noch ein Spieler im Feld steht. Er ist der Sieger.

Robert Nowacki

Verbesserung des Ballprellens im Handball

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 10:01

Das Prellen des Balles gehört zu den wichtigsten Handballgrundtechniken überhaupt. Im Folgenden werden einige Übungen beschrieben, die zur Festigung dieser Technik beitragen.

Prellen in Kombination mit anderen Aufgaben

Das Prellen des Balles ist eine Technik, die als Automatismus geschehen sollte. Das heißt, dass sich die Spieler prinzipiell gar nicht bewusst auf das Ausführen dieser Technik konzentrieren sollten. Bei vielen Spielern ist zu beobachten, dass sie im Wettkampf während des Ballprellens nur auf den Ball sehen und ihren Fokus daher nicht auf die Spielsituation und ihre Gegebenheiten, wie freie Mitspieler oder Gegenspieler richten können.

Um dies zu beheben besteht eine gute Übung darin, die Spieler in einem abgesteckten Feld kreuz und quer prellenderweise laufen zu lassen und ihnen zusätzliche koordinative Aufgaben zu geben. So können sie beispielsweise verschiedene Übungen aus der Laufschule ausführen oder aufgrund bestimmter akustischer Signale unterschiedliche Aufgaben ausführen (z.B. auf den Boden setzen, in den Liegestütz gehen, etc.). Hierbei hat der Trainer ein großes Feld an Möglichkeiten und kann seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Ball verteidigen/abluchsen

Auch diese Übung findet in einem, der Teilnehmerzahl angemessenem, Spielfeld statt. Die Spieler gehen paarweise zusammen und einer von ihnen erhält einen Ball. Auf das Startsignal hin versucht der Partner ohne Ball seinem Partner das Spielgerät mit fairen Mitteln abzunehmen.

Der ballführende Spieler darf sich nur prellend fortbewegen und den Ball nicht in der Hand festhalten. Er versucht durch sicheres Prellen, Abschirmen und schnelle Richtungswechsel den Gegenspieler vom Ball fernzuhalten. Nach 30 Sekunden werden die Aufgaben getauscht, falls der Ballbesitz nicht gewechselt hat.

Schattenlauf mit Ball

Für die Übung finden sich die Spieler paarweise zusammen. Beide Partner erhalten einen Ball. Die Übung sieht vor, dass Partner A sich ballprellend durch die Sporthalle bewegt. Er soll dabei möglichst viel Abwechslung in seine Bewegungen bringen. Er kann z.B. Rückwärtslaufen, das Tempo variieren, die ballführende Hand wechseln oder verschiedene Laufstile benutzen.

Sein Partner hat als „Schatten“ die Aufgabe möglichst dicht hinter ihm zu laufen und alle Veränderungen der Bewegungsart möglichst schnell und exakt nachzuahmen. Er ist also gezwungen sich auf das Geschehen vor ihm zu konzentrieren.

Robert Nowacki

11. Juni 2012

Kreistraining zur Verbesserung der handballspezifischen Sprungkraft

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: admin – 11:17

Nachstehend werden einige Ideen zur Durchführung eines Sprungkraftkreises für Handballspieler beschrieben. Beim Kreistraining ist es wichtig eine gute Relation zwischen Belastungs- und Pausenzeiten zu finden. Da für das Sprungkrafttraining nahezu bei jeder Station die gleichen Muskelgruppen angesprochen werden, empfiehlt es sich die Pausenzeiten etwas länger zu gestalten als beim üblichen Kreistraining.

Eine Trainingseinheit mit den nachfolgenden Übungen könnte beispielsweise aus zwei Durchgängen bestehen: Der erste Durchgang mit je 1,5 Minuten Belaustung und 45 Sekunden Pause und der zweite mit 1 Minute Belastung und 30 Sekunden Pause. Eine ausreichende Erwärmung vor dem Kreistraining ist unbedingt erforderlich.

Reaktivsprünge

Für diese Übung werden mehrere Turnhocker, -Bänke oder geschlossene Kastenteile benötigt. Sie sollten verschiedene Höhen besitzen. Vor dem Kreistraining werden mehrere Hocker dicht hintereinander aufgereiht. Die genauen Abstände sind abhängig von Alters- und Leistungsklasse der Trainingsgruppe.

Bei sehr vielen Teilnehmern in einer Gruppe sollte mehr als eine dieser Reihen angelegt werden.
Nach dem zentralen Startsignal beginnen die Teilnehmer mit dem Sprung aus dem Stand auf den ersten Hocker. Sofort darauf springen sie auf den Boden zwischen den beiden ersten Hockern und von dort direkt wieder auf den zweiten Hocker (s.Abb.1). Die Übung wird bis zum letzten Hocker durchgeführt und dann wiederholt bis zum Pausensignal.

Es kann sowohl mit zwei geschlossenen Beinen oder einem Bein gesprungen werden. Sie fördert besonders die reaktive Sprungkraft. Daher ist es wichtig, dass die Übenden keine Pausen zwischen den einzelnen Sprüngen machen und versuchen die Energie der vorhergehenden Sprünge weiterzuverwerten.

Hockstrecksprünge

Die Übungsaufgabe besteht hierbei lediglich aus der Durchführung von Hockstrecksprüngen über die gesamte Übungsdauer. Diese einfache Übung hat sich als besonders effektiv für Sprungkrafttraining erwiesen. Zusätzlich zur ordentlichen Ausführung kann die Übung auch noch durch zusätzliches Gewicht (Fußmanschetten) oder sehr weiche Untergründe erschwert werden. Die Sprünge sollten stets auf größtmögliche Höhe abzielen.

Einbeinsprünge auf der Matte

Für die Übung wird eine möglichst große und möglichst weiche Turnmatte benötigt. Die Übenden sollen mit einbeinigen Sprüngen die Matte überqueren. Dabei sollen die Sprünge möglichst hoch und kurz sein um einen optimalen Trainingseffekt zu erzielen. Nach Überquerung der Matte wird die Übung wiederholt. Außerdem wird nach der Hälfte der Belastungszeit (wird von Übungsleiter angesagt) das Sprungbein gewechselt.

Robert Nowacki

Verbesserung der Sprungkraft

Kategorie: Grundlagentraining – Autor: admin – 09:37

Oft kommt vor allem im Amateurhandball das Training der spielnotwendigen konditionellen Fähigkeiten viel zu kurz da mehr Wert auf Technik, Taktik und Spiel gelegt wird. Für Spieler die gerne außerhalb der normalen Trainingszeiten etwas für ihre Sprungkraft tun wollen gibt es im Folgenden einige Tipps mit denen sich auf jeden Fall Verbesserungen erzielen lassen.

Trainieren gegen Widerstände

Besonders gut zur Verbesserung der allgemeinen Sprungkraft eignet sich das Arbeiten bei widrigen Bedingungen. Schließlich werden beim normalen Krafttraining auch Gewichte und dergleichen verwendet. Für das Sprungkrafttraining bieten sich hierbei vielfältige Möglichkeiten. Eine ist z.B. das Tragen von zusätzlichen Gewichten am Körper.

Hier hat die Sportartikelindustrie eine Reihe von Hilfsmitteln entwickelt. Am besten geeignet für das Sprungkrafttraining sind gewichtsverstärkte Westen oder Gewichtsmanschetten für die Fußgelenke. Es ist aber auch möglich sich natürliche Widerstände auszusuchen. So ist das Wasser von jeher als zuverlässig konstanter Widerstand beim Sprungkrafttraining geeignet.

Für Sprungkrafttraining im Wasser sollte man sich am besten im hüfthohen Wasser aufhalten. Eine dritte Möglichkeit für erschwertes Sprungkrafttraining besteht im Ausnutzen von weichen Untergründen. Durch ihre hohe Elastizität erschweren z.B. Sandböden oder Weichbodenmatten wie sie in den meisten Turnhallen zu finden sind das Springen erheblich. Auch hierdurch lässt sich das Training wesentlich effektiver gestalten. Der Grund für die höhere Wirksamkeit des Trainings gegen solche Widerstände ist, dass die Muskulatur zusätzlich zu den normalen Widerständen wie Körpergewicht und Schwerkraft noch stärker gefordert ist und deshalb schneller Anpassungserscheinungen (Verbesserungen) herbeigeführt werden können.

Die Stadt, der Wald und die eigene Wohnung als Trainingsort

Um ein gutes Sprungkrafttraining durchzuführen ist nicht unbedingt eine Sporthalle notwendig. Wer mit offenen Augen durch seine Umgebung läuft findet immer wieder Orte, die sich für ein ausgereiftes Sprungkrafttraining eignen. Besonders effektive „Trainingsgeräte“ sind Treppen jeglicher Art. An ihnen lassen sich enorm viele verschiedene Übungen durchführen.

Aber auch steile Berghänge, Parkbänke oder Baumstämme lassen sich als Hindernisse verwenden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Man sollte jedoch vor Trainingsbeginn absolut sicher sein, dass die Verletzungsgefahr so gering wie möglich gehalten wird.

Höhe ist wichtiger als Weite

Ein Tipp noch: Für die Sportart Handball sind große Sprunghöhen erforderlich. Dies sollte auch beim Training beachtet werden. Die Sprungweite ist dabei nur zweitrangig.

Robert Nowacki

4. Juni 2012

Komplexübungen zur Verbindung mehrerer Grundtechniken (Teil 2)

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 09:46

Eins Gegen Eins – Sprungwurf – Tempogegenstoß – Torwurf vom Kreis

Für die Übung wird ein etwa vier Meter breiter Bereich am Kreis mit zwei Pylonen abgetrennt. In diesem Bereich wird ein aktiver Verteidiger platziert. Der erst Spieler läuft nun mit Ball auf den Verteidiger zu und versucht mit einer Körpertäuschung an ihm vorbeizugelangen und einen Sprungwurf auf das Tor zu machen. Unabhängig vom Erfolg der Aktion wird der Angreifer zum Verteidiger und der Abwehrspieler dreht sich sofort um und läuft als Gegenstoßspieler auf das gegenüberliegende Tor zu.

Er bekommt bei ca. zehn Meter Torentfernung einen langen Pass des Torhüters (s. Abb.1) und schließt mit einem beliebigem Wurf ab. Sofort im Anschluss daran platziert er sich vor dem am Kreis stehendem Abwehrspieler und bekommt den Ball von einem Zuspieler, nach dessen Annahme er sich gegen den Verteidiger am Kreis durchsetzen und zum Torerfolg kommen soll. Nach dem Torwurf nimmt der Spieler die Rolle des Verteidigers an. Diese Übung erfordert ein hohes Maß an Konzentration und etwas längere Erklärungszeiten, da sie gerade für unerfahrenere Spieler zunächst sehr komplex erscheint. Dafür verbindet sie enorm viele Angriffs- und Abwehrtechniken zu einem flüssigen Ablauf.

Siebenmeterwurf – Ballannahme im Sprint – Pass unter Bedrängnis – Sprungwurf von der Außenposition

Die Übung beginnt für jeden Spieler mit einem Siebenmeterwurf auf eines der zwei Tore. Direkt im Anschluss an den Siebenmeter setzt der Schütze zum Sprint in Richtung des anderen Tores an und bekommt den Ball vom Torwart bei ca. zehn Metern Torentfernung (s. Abb.2) in den Lauf gespielt. Das andere Tor wird von einem Verteidiger auf der halben Abwehrposition geschützt. Der Angreifer versucht den Verteidiger zu binden und auf einen bereitstehenden Eckenaußen abzulegen, welcher daraufhin per Sprungwurf den Torabschluss sucht. Nachdem dies geschehen ist wechselt der Passgeber auf die Außenposition und wartet seinerseits auf das Anspiel.

Robert Nowacki

Komplexübungen zur Verbindung mehrerer Grundtechniken

Kategorie: Technikschulung – Autor: admin – 09:41

Nachdem verschiedene Grundtechniken des Handballspiels erlernt wurden sind, ist es die Aufgabe des Trainers die Verwendung jener Techniken im Wettspiel zu vermitteln. Hierzu müssen die Trainingsteilnehmer zunächst in der Lage sein, Techniken situationsgemäß aneinander zu reihen. Im Folgenden werden einige Trainingsübungen aufgezeigt, die solche Technikverknüpfungen darstellen.

Prellen – Schlagwurfpass aus dem Lauf – Körpertäuschung – Sprungwurf

Für die folgende Übung wird ein unbewegliches Hindernis auf Höhe der Neunmeterlinie platziert und ein Zuspieler zehn Meter zentral vom Tor entfernt. Die Übenden versammeln sich mit Ball ungefähr 15 Meter vom Tor entfernt auf einer der Halbpositionen. Der erste Spieler beginnt den Ball prellend in Richtung des Hindernisses zu laufen (s. Abb.1) und spielt ca. einem Meter davor seinen Ball aus dem Lauf zum Zuspieler.

Im Anschluss führt er eine einfache Körpertäuschung aus um an dem Hindernis vorbeizugelangen. Hat er dies geschafft erhält er den Ball vom Zuspieler zurück und führt einen Sprungwurf auf das Tor aus. Danach ist der nächste Spieler dran. Um effektiver zu Trainieren lässt sich die Übung auch zeitversetzt auf beiden Halbpositionen durchführen.

Sprungwurf – Block – Prellen – Schlagwurf

Für die Übung wird ein Zuspieler zentral ca. acht Meter vom Tor entfernt benötigt. Er sollte eine Kiste mit Bällen neben sich haben. Außerdem wird ein Turnkasten der ungefähr 1,50 Meter Höhe besitzen sollte in siebeneinhalb Meter Torentfernung auf einer der Halbpositionen platziert. Die Übung beginnt auf der linken Halbposition. Der erste Spieler läuft mit Ball auf das Tor zu und führt bei ca. neun Metern einen Sprungwurf auf das Tor aus.

Hat er dies gemacht stellt er sich bei acht Metern als Verteidiger auf und versucht den Sprungwurf des nachfolgenden Schützen zu blocken. Nach dem Blockversuch läuft er in einem Halbkreis um den Zuspieler (s. Abb.2) von dem er den Ball etwa auf der Hälfte des Weges zugepasst bekommt und den Weg auf die andere Halbposition prellend zurücklegt. Ist er auf der anderen Halbposition angelangt versucht der Spieler mit einem Schlagwurf über den Turnkasten zum Torerfolg zu kommen.

Robert Nowacki